
Die kreative Zusammenarbeit für den gemeinsamen Bildband "Nichtorte" hatte uns sehr viel Freude bereitet, so dass sich die Gruppe im Jahr 2009 erneut zusammengetan hat, um ein weiteres Buchprojekt zu verwirklichen. Die Fotografie ist für uns alle etwas sehr Faszinierendes, aber erst die Präsentation der entstandenen Bilder kann es abrunden.
"Gegensätze" wurde demokratisch zum Thema gewählt, als Überbegriff für Widersprüchliches, Unlogisches, Verwirrendes. Dies kann sich auf Linien, Flächen, Farben und Strukturen beziehen, aber in gleichem Maß auch auf Bewegungsrichtungen oder Zustände. Für uns war es in jedem Fall eine Entdeckungsreise mit der Kamera und ein Entwicklungsprozess im Denken und Sehen, was bekanntlich vor dem Foto geschehen sollte. Denn die zahlreichen Wortpaare, die jeder sofort parat hatte, um Gegensätzliches zu benennen, liessen sich nicht so einfach in einem Foto einfangen. So entdeckten wir zwar manch Gegensätzliches, das jedoch einer näheren Erklärung oder Deutung bedurfte. Und so ist es eben auch Abstraktes, was wir als Gegensatz empfinden und abbilden. Für dieses Thema sind offene Augen alleine nicht ausreichend. Unsere Wahrnehmung geht inzwischen weit über das Sehen und Entdecken hinaus.